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Niereninsuffizienz:
Früher erkennen, besser leben!

Gesunde Nieren - gesundes Leben: So schützt du deine Nierenfunktion 20.02.2025

Immer mehr Menschen erkranken an einer Niereninsuffizienz, auch Nierenschwäche genannt.
Ca.10 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer chronischen Nierenkrankheit betroffen, doch die wenigsten der Betroffenen wissen von ihrer Erkrankung, die über eine lange Zeit völlig symptomfrei verläuft. Eine Niereninsuffizienz kann fortschreiten und im schlimmsten Fall an die Dialyse führen.

Aufgaben der Nieren:

  • unsere Nieren filtern rund 5 Liter Blut 300-mal alle 24 Stunden
  • die Nieren reinigen das Blut
  • regulieren den Blutdruck, den Salz- und Wasserhaushalt
  • gleichen den Säure-Basen Haushalt aus
  • regulieren den Kalium- und Phosphathaushalt 
  • und produzieren das Hormon Erythropoetin, welches für die Blutbildung wichtig ist.
  • in den Nieren wird das Hormon Vitamin D aktiviert

Ihre Arbeit verrichten die Nieren unbemerkt.

Risikofaktoren für eine Niereninsuffizienz:

Vor allem Bluthochdruck und Diabetes sind der höchste Risikofaktor für eine Niereninsuffizienz. Das wäre vermeidbar.
Weitere ernste Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine geringere Lebenserwartung. Auch Rauchen, eine ungesunde Ernährung und über längere Zeit eingenommene Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac können die Nieren schädigen. Auch Autoimmunerkrankungen können zu einer Niereninsuffizienz z.B. eine Glomerulonephritis führen.

Therapie und Vorbeugung:

Rückgängig machen lassen sich Nierenschäden meist nicht. Wird ein Nierenschaden rechtzeitig erkannt, lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung oft mit Medikamenten, der richtigen Ernährung und Bewegung bremsen. Wer an Diabetes Bluthochdruck und Übergewicht leidet sollte regelmäßig die Nierenwerte überprüfen lassen. Das macht der Hausarzt und leitet bei Bedarf an den Nephrologen weiter.

Gesunde Ernährung für die Nieren:


Eine Ausgewogene Ernährung für die Nieren sollte aus natürlichen Lebensmitteln bestehen:

  • Gemüse und Obst
  • Nüsse, Hülsenfrüchten, Vollkornbrot, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Getreide (z.B. Amaranth, Couscous)
  • Milchprodukte, wie Naturjoghurt, Quark, Hüttenkäse, Käse
  • Fleisch in moderaten Mengen, Fisch
  • Gesunde Öle (z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl, Walnussöl)
  • Butter in moderaten Mengen
  • natürlich darf es auch mal eine Süßigkeit sein (1 Portion am Tag)
  • Wenn möglich, kein Alkohol
  • Sei achtsam mit Kochsalz.

Tipps für gesunde Ernährung:

  • reduziere Salz, Kräutersalz, Selleriesalz, Steinsalz etc.
  • reduziere Brühwürfel, Gemüsebrühen, Fleischbrühe wenn Salz in der Zutatenliste steht
  • Fleisch kann in Buttermilch oder in Fruchtsaft eingelegt werden
  • anbraten verstärkt den Geschmack
  • gebräunte Butter und Röstzwiebeln können unterstützen
  • immer erst zum Schluss salzen
  • verwenden frische Kräuter oder tiefgefrorene im Winter
  • Essig und Öl gibt Geschmack

Bewegung und Sport für die Nieren:

Bewege dich regelmäßig und mache Sport, so kannst Du den Blutdruck entgegenwirken. Baue Muskulatur auf durch regelmäßiges Krafttraining, dies verbessert die Insulinresistenz, was insbesondere bei Diabetes wichtig ist.

Phosphat in Lebensmitteln:

Zugesetztes Phosphat in Lebensmitteln kann zu Gefäßschädigungen führen, denn ca. 60 % wird über die Nieren ausgeschieden.
Phosphatzusätze werden von unserem Körper zu 100% aufgenommen. Das „natürliche„ Phosphat aber nur zu 20-60%.
Die Phosphatzufuhr über Nahrungsmittel und die Höhe der Konzentration von Serumphosphat sind nicht nur für Nierenkranke bedeutsam.
Phosphatzusätze in Nahrungsmitteln sind für uns Alle nachteilig.
Besonders kritisch: Phosphatzusatz in Cola Getränken.
Nach europäischer Rahmenrichtlinie darf der Phosphatgehalt von Cola-Getränken bis zu 700 mg/L betragen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung berechnete empfohlene Tageszufuhr liegt bei 550 mg/Tag. (Erwachsene).

Bedarf an Phosphat:

Die Phosphorzufuhr muss in engem Zusammenhang mit der Calciumzufuhr und der Vitamin-D-Versorgung betrachtet werden, da ein ausbalanciertes Calcium-Phosphor-Verhältnis entscheidend für den Calciumstoffwechsel ist und Vitamin D daran beteiligt ist.
Nach sorgfältiger Bewertung der aktuellen Daten kann der Bedarf an Phosphor nicht mit wünschenswerter Genauigkeit bestimmt werden. Daher werden die überarbeiteten Referenzwerte für die Phosphorzufuhr als Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr angegeben. Zuvor wurden die Referenzwerte als empfohlene Zufuhr benannt. Die Schätzwerte werden am molaren Calcium-Phosphor-Gesamtkörper¬verhältnis von 1,4: 1 abgeleitet. Die neuen Werte sind dabei z. T. deutlich geringer als die bisherigen. Die Schätzwerte für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis unter 19 Jahren liegen z. B. mit 610 bzw. 660 mg/Tag deutlich unter den bisher geltenden 1250 mg/Tag für diese Altersgruppen. Auch der Referenzwert für Erwachsene ist mit 550 mg/Tag geringer als die bisherige empfohlene Zufuhr von 700 mg/Tag."(https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/phosphor/#c6601)

Lebensmittel mit hohem Phosphatgehalt vermeiden:

Vermeide Fertiggerichte Cola, Fast-Food, da diese oft große Mengen an Phosphatzusätzen enthalten.
Weitere Lebensmittel, die viele Phosphatzusätze enthalten, sind:

  • Softgetränke
  • Kondensmilch
  • Milchpulver
  • Schmelzkäse, Scheiblettenkäse
  • Fertigbackmischungen
  • Brot- und Backwaren aus Fertigmischungen
  • Fertigpizza
  • Wurstwaren (z.B. Wienerle)
  • Süßigkeiten, Backpulver, Kaugummi

Achte auf diese Phosphatzusätze in der Zutatenliste:

  • E338 Phosphorsäure
  • E339 Natriumphosphat
  • E340 Kaliumphosphat
  • E341 Calciumphosphat
  • E343 Magnesiumphosphat
  • E442 Ammoniumphosphatide
  • E450-452 Di-Tri-Polyphosphate
  • E541 Natriumaluminiumphosphat
  • E1410-1413 modifizierte Stärke, Stabilisatoren, Verdickungsmittel
  • E1414 Distärkephosphat
  • E1442 Hydroxypropyldistärkephosphat

Fazit:

Wer seine Nierenfunktion erhalten will, sollte auf eine nierenfreundliche Ernährung, ausreichend Bewegung und die Reduzierung von Phosphat in der Nahrung achten.
Eine regelmäßige Überprüfung der Nierenwerte beim Arzt kann helfen, Nierenschäden frühzeitig zu erkennen.
Bei Fragen oder Unsicherheiten hilft professionelle Beratung durch qualifizierte Ernährungswissenschaftler, Ökotrophologen oder Diätassistenten.

Quellen:

Gesundheitsrisiko durch Phosphatzusätze in Nahrungsmitteln (aerzteblatt.de)

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